Auf Ghandi wartet der Tod

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Immer wieder müssen Palästinenser sich die Frage gefallen lassen, warum es keinen palästinensischen Ghandi gebe. Auch jetzt noch, obwohl jeden Freitag zu sehen ist, wie die IDF mit gewaltlosen Demonstranten und Dorfbewohnern umgeht. Auch jetzt noch, wo ein Mann dabei ist, angekettet an ein Gefängnisbett sich zu Tode zu hungern.

Wer? Khader Adnan. Nie gehört? Wie auch. Während es ständig Appelle gab, Gilad Shalit, der als Soldat einer Besatzerarmee festgehalten wurde, freizulassen, hört man über die, die ohne Anklage und Urteil in israelischer Verwaltungshaft sitzen, fast gar nichts. Warum er in Haft ist? Das wollten die israelischen Veranwortlichen seinem Anwalt nicht sagen. Ihm selbst auch nicht. Wenigstens den Grund für seine Haft zu erfahren, ist eine seiner Forderungen, die er mit dem Hungerstreik durchsetzen will. Zuviel verlangt?

"Yesterday an Israeli military court rejected Adnan's appeal against the arbitrary detention. Having vowed to maintain his hunger strike until he is released or charged, the judge - an Israeli military officer - might as well have sentenced Khader Adnan to death, unless there is urgent international intervention.

Though the life in his body hangs on by a thread, his spirit is unbroken.

"The Israeli occupation has gone to extremes against our people, especially prisoners," Adnan wrote in a letter published through his lawyer, "I have been humiliated, beaten, and harassed by interrogators for no reason, and thus I swore to God I would fight the policy of administrative detention to which I and hundreds of my fellow prisoners fell prey."

According to Amnesty International, which has issued two urgent appeals on Adnan's behalf, as of December 31 last year, 307 Palestinians were in Israeli administrative detention, including 21 members of the Palestinian Legislative Council that was elected in January 2006.

"I hereby assert that I am confronting the occupiers not for my own sake as an individual, but for the sake of thousands of prisoners who are being deprived of their simplest human rights while the world and international community look on," Adnan wrote in his letter.

In addition to Amnesty, Human Rights Watch too has heard Adnan's message, calling on Israel to release or charge him."

Eine Protestdemonstration vor dem Gefängnis wurde mit Tränengas und Gummigeschossen aufgelöst.

Es besteht nun, am 60. Tag, Lebensgefahr. Die EU, die sich so vehement für Shalit einsetzte, hat für Adnan und seine Leidensgefährten kein Wort übrig.

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Geschrieben von

Alien59

Nächster Versuch. Statt PN: alien59(at)live.at

Alien59

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