Sterben lassen! (repost)

Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community.
Ihre Freitag-Redaktion

Als „Symbol der Frivolität“ bezeichnet Rudofsky die Schaukel, die in manchen Kulturen den Frauen die auf Reisen befindlichen Männer ersetzt habe... , als Flaschenpost schaukelt hier ein Repost aus gegebenem Anlass:


Neues Spiel, neues Glück, sie jurieren bald wieder: Am 26.03.2010 um 15.00 Uhr ist Bewerbungsschluss zur neuen Runde im Wettbewerb für ein Denkmal der Freiheit und Einheit Deutschlands: Das Denkmal für Freiheit und Einheit soll als nationales Symbol in der Mitte der deutschen Hauptstadt errichtet werden. Seine Aussagekraft und Wirkung sollen sich über die Form und Gestalt entfalten. Als Standort für das zukünftige Denkmal der Freiheit und Einheit wurde der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals für Kaiser Wilhelm I. auf der Schlossfreiheit festgelegt. (Ausschreibungstext)

Schon Tränen in den Augen?

Wir erinnern uns: Im April 2009 endet die erste Runde in Konfusion und Verwirrung, die Jury quittiert den Dienst. Vielleicht glüht die phall’sche Banane noch in der kollektiven Erinnerung...?

Die Ausstellung offenbart ein Desaster: das Programm ist eine Fehlgeburt, es leidet an einem genetischen Defekt.

Das heimliche Denkmal der Deutschen Einheit soll knapp 600 Millionen Euro kosten und ebendort auf dem Grabplatz der untergegangenen Republik entstehen: die Rekonstruktion der Preußenresidenz.

Ein Denkmal der Freiheit für 10 Millionen Euro (Kostenobergrenze laut Ausschreibung) ist dagegen ein windiger Furz.

Also: Sterben lassen!

Das Denkmal für die Freiheit soll der friedlichen Revolution im Herbst 1989 gewidmet werden.

Das Denkmal für die Einheit erinnert an Kohl, Krause und Kaiser Wilhelm I.

Geht das zusammen?

Also: Sterben lassen!

Ein heroisches Denkmal erzählt von einem Sieg

- wie das Brandenburger Tor.

Ein warnendes Denkmal erinnert an eine Niederlage

- wie das Holocaust-Mahnmal.

Wer hat gewonnen?

Also: Sterben lassen!

Worauf Du stolz sein willst,

darüber will ich mich nicht schämen.

Sterben lassen!

Sterben lassen!

Sterben lassen!



Hier endet der 73. Eintrag (repost des Eintrags vom 09.03.2010): Dieser Blog mischt Fiktion mit Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind zufällig und in der historischen Überlieferung nicht verbürgt. Ich bin nur der Navigator, mein Name sei NEMO:

Ich schreibe um unser Leben. Bitte bleib dran.

Next

Back

Klick zum Gästebuch

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

archinaut

Ein Blick weitet den Horizont: Dieser Blog zieht um die deutschen Häuser

archinaut

Was ist Ihre Meinung?
Diskutieren Sie mit.

Kommentare einblenden