Dortmund hart

Nordrhein-Westfalen Die Nordstadt der Ruhrmetropole ist das Armenviertel des Landes. Wer den Aufstieg schafft, zieht weg. Politik und Polizei sind auf dem Rückzug
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2017

Wenn Keule beginnt, von Angela Merkel zu reden, sagt er Sachen wie „Menschin“, „Beschützerin“ oder: „Es kann gar keine Bessere geben“. Er gerät richtig ins Schwärmen, während er auf einem Metallschemel im Vorraum der Suppenküche sitzt und die Menschen anguckt, die sich nacheinander durch die Tür schieben.

Heute reicht die Schlange bis weit hinaus auf die Mallinckrodtstraße in der Innenstadt-Nord in Dortmund. „Ey, Keule, mein Bester. Kein’ Hunger oder was? Heut’ gibt’s Hühnerfrikassee, deine Leibspeise!“, brüllt ihm ein Endzwanziger mit löchrigen Jeans aus der Schlange zu. „Ne, lass‘ ma. Ich hab’ Magen!“, brüllt Keule zurück, zieht an seiner fi