Der Fluch der Pipelines

Afrika "Öl auf Wasser“ von Helon Habila ist ein packender Roman aus Nigeria, der nun zu Recht die deutsche Krimibestenliste bereichert
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Dokument des Widerstands in Lagos: Diese Pipeline wurde 2009 vom MEND (Movement for the Emancipation of the Niger Delta) gesprengt
Dokument des Widerstands in Lagos: Diese Pipeline wurde 2009 vom MEND (Movement for the Emancipation of the Niger Delta) gesprengt

Foto: Pius Utomi Ekpei / AFP / Getty Images

Um Nigerias Ruf ist es hierzulande nicht gut bestellt. Entweder liest man von gewaltsamen Konflikten in dem Vielvölkerstaat, insbesondere zwischen Christen und Moslems. Oder man hört von explodierenden, weil angezapften Ölpipelines, die nicht selten viele Menschenleben fordern. Dass der Bevölkerung oft keine andere Möglichkeit bleibt, als sich so in Lebensgefahr zu bringen, wird von den westlichen Medien oft ebenso verschwiegen, wie die Rolle der ausländischen Öl-Konzerne, die ungerechte Verteilung der hohen Einnahmen und die gigantische Umweltverschmutzung im Nigerdelta.

Mitte der neunziger Jahre war es der Schriftsteller Ken Saro-Wiwa, der die Umweltschäden anprangerte, er wurde im November 1995 erhängt. Inzwischen sind fast zwei Jahrzehnte ver