Ein Strommast kommt selten allein

Netzausbau In Bayern wehren sich Anwohner gegen riesige neue Stromtrassen. Droht nun der Bürgeraufstand gegen die deutsche Energiewende?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2014

Als Ulrich Hampel am Frühstückstisch das Neumarkter Tagblatt aufschlägt, verschlägt es ihm die Sprache. Er liest von der „Gleichstrom-Trasse Ost-Süd“, sie soll etwa hundert Meter an seinem Haus vorbei gebaut werden. Das liegt auf dem 595 Meter hohen Dillberg in der bayerischen Gemeinde Berg, Oberpfalz. Blickt er durch das Wohnzimmerfenster ins Tal, sieht er eine unberührte Juralandschaft. Doch spätestens im Jahr 2022 könnten hier 75 Meter hohe Gittermasten dazukommen. Hampel hält das für „eine epische Zerstörung von Mensch und Natur“.

Das war am 17. Januar. Bereits am nächsten Tag taucht ein Kamerateam des Bayerischen Rundfunks auf und will eine Familie porträtieren, deren Niedrigenergie-Haus mit Solark