Perfekt, nur anders

Bühne Gerda Königs Company aus Tänzern mit und ohne Behinderung stellt ästhetische Vorstellungen auf den Kopf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2013
Für ihre „Umbruch“-Trilogie arbeitet Gerda König unter anderem in Sri Lanka („changeABLE cohesion“)
Für ihre „Umbruch“-Trilogie arbeitet Gerda König unter anderem in Sri Lanka („changeABLE cohesion“)

Foto: Chinthaka Thenuwara

Ein zerbrechlicher Körper, puppenzart. Statt an Fäden geführt, aufgehängt an einem Eisengerüst in einer Schlaufe am Kinn. Der Lockenkopf wie zu groß geraten für diese kleine Frau, auf Zehenspitzen tänzelnd, die knochendünnen Arme in Bewegung. Es ist ein besonderer Körper, der hier in besonderer Weise performt.

Die Tänzerin und Choreografin Gerda König spielt diese Menschenpuppe. Auf der Bühne hinter ihr ist im Halbdunkel ein Rollstuhl zu sehen. Seit ihrer Kindheit ist sie darauf angewiesen. Die Diagnose: Muskelatrophie mit fortschreitendem Gewebeschwund. Eigentlich ein schlagkräftiges Argument gegen den Tanz. Für den interessierte Gerda König sich dennoch früh, dachte aber nie daran, selbst anzufangen. Bis