Das Reden der Anderen

Verspielt Eva Menasse erzählt in „Quasikristalle“ die Biografie einer Frau aus 13 Perspektiven. Also linsen wir auf ihren Balkon und begleiten sie ins Hotel. Aber etwas fehlt da
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Die Frau, die das Zoomobjektiv bedient: Eva Menasse
Die Frau, die das Zoomobjektiv bedient: Eva Menasse

Foto: Ekko von Schwichow

Eva Menasses erster Roman Vienna begann mit einer Sturzgeburt, und so rasant, wie der Vater der Erzählerin in die Welt – respektive ins Wien kurz vor der Annexion durch Nazi-Deutschland – flutschte, war auch die gesamte Erzählung um drei Generationen, viele (Un-)Wahrheiten und einen Tennisclub mit dem schönen Namen Schneuzl. Vier Jahre später erschien 2009 der Erzählungsband Lässliche Todsünden, von dem mir nur in Erinnerung geblieben ist, dass man in gehobenen Schichten Brötchen bricht, anstatt sie mit dem Messer zu halbieren. Nun hat die 42-jährige Eva Menasse einen zweiten Roman geschrieben, Quasikristalle heißt er, und er beginnt mit dem zähesten Lebensabschnitt überhaupt, der Pubertät, und auch das wird sich