In die Welt hinaus gedonnert: Rainald Goetz

Kapitalismuskritik Goetz hat endlich wieder einen Roman geschrieben. „Johann Holtrop“ ist kalt und böse. Aber auch irre komisch
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Es gibt eine Episode in Rainald Goetz’ Roman Johann Holtrop, da steht ebenjener am Fenster des Hilton in Berlin und schaut hinunter auf den Platz vor dem Deutschen Dom mit den noch leeren Weihnachtsmarktbuden. Im Fernsehen stellt Verona Feldbusch (heute Pooth) in der Talkshow Riverboat gerade den neuen, von ihr verkörperten Feminismus vor. Holtrop wird sodann einen Tobsuchtsanfall bekommen, weil der Concierge ihm das Aufputschmittel Tradon nicht ohne Rezept besorgen kann. „Beschmutzt, bespuckt und ausgebuht“, wie er sich nun fühlt, geht Holtrop daraufhin ins Bad „und legt sich dort, in Barschelstimmung angekommen, in das heiße Badewannenwasser“. Das ist kalt und böse, wie die FAS in ihrer Rezension geschrieben hat. Was sie unterschlagen hat