Verlorene Illusionen

Urban Zadie Smiths Roman „London N-W“ erzählt von vier Mittdreißigern, die von ihrem elenden, alten Stadtteil nicht loskommen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014
Zaide Smith, im Frühjahr 2012
Zaide Smith, im Frühjahr 2012

Foto: Craig Barritt/ AFP/ Getty images

Unsaniert. Unsanierbar. Hier ist von Booms und Pleiten nichts zu spüren. Hier ist die Pleite Dauerzustand“, diese Worte schießen Leah Hanwell durch den Kopf, als an ihrem U-Bahn-Fenster die Skyline von Kilburn vorbeizieht. In Kilburn im Nordwesten von London ist die Autorin Zadie Smith geboren. An diesem maroden Stadtteil zu kleben, dazu sind Leah Hanwell und die anderen Figuren verdammt. Smiths erster Roman Zähne zeigen erzählte von drei Familien unterschiedlicher Herkunft im angrenzenden Willesden. Howard Belsey, der Kunsthistoriker in ihrem zweiten Roman Über die Schönheit, stammte aus dem benachbarten Cricklewood. Und nun, da Zadie Smith selbst längst einen Großteil des Jahres in New York verbringt, um an der NYU zu lehren, nun hat sie dies