Weg mit Q, W und X!

1923 Aus den Resten des Osmanischen Reiches wurde die türkische Republik. Präsident Atatürk verordnete ihr bald eine radikale Sprachreform, die bis heute nachwirkt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 43/2013
Weg mit Q, W und X!

Foto: Topical Press Agency/ Getty Images

Der Tag, an dem Recep Tayyip Erdoğan den Türken drei Buchstaben schenkte, berge einige Überraschungen. So hatte es der türkische Premier jedenfalls lautstark angekündigt, bevor er Ende September vor die Kameras trat. Eine halbe Stunde lang lobte er – eingerahmt von roten Nationalflaggen – sein „Demokratiepaket“, sprach von Kopftüchern an Universitäten und der Zehn-Prozent-Hürde für Parteien. Und von drei Buchstaben, die von nun an wieder erlaubt seien. Q, W und X. Fast ein Jahrhundert lang waren diese Lettern aus dem Alltag der Türken verbannt.

Das Türkische kennt die Buchstaben nicht, das Kurdische schon. Deshalb war es nicht nur verpönt, sie in Namen oder auf Ortsschildern zu gebrauchen – es war bei