Gibt’s Ostersonntag Roastbeaf? Oder Rindsrouladen?
Sie hören richtig. Das Muhen kommt aus dem Jenseits. Was war ich doch für ein hübsches Viech.
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Bildquelle: privat, W.B. 1966
Betrachten Sie mich ruhig ganz lange. 1966 stand ich da auf dieser Wiese und ein Tourist fotografierte mich damals mit einem handelsüblichem Fotoapparat von Afga aus den 60ern.
Fällt Ihnen im Jahre 2014 etwas an mir auf?
Muh! Vielleicht Zufriedenheit?
Ich war zu jener Zeit noch keine moderne Hochleistungskuh, die heute im Großraumstall steht und sich kaum bewegen kann, weil der Euter so schwer ist. Ich gab damals noch keine 9000 Liter Milch im Jahr. Einige meiner Nachfahren tun mir echt leid. Diejenigen, die von einem Melkroboter vollautomatisch zu jeder Tageszeit betreut werden. Die kennen keinen Löwenzahn auf der Wiese.
Die BSE-Krise habe ich auch nicht mehr erlebt, aber meine Nachkommen. Ich will überhaupt nicht darüber nachdenken. Schrecklich!
Damals trug ich meine Glocke noch mit Stolz. Heute würde ich mich schämen, wenn mir ein Bauer diese überstülpen würde. Kühe haben auch eine Seele. Muh!
© Corina Wagner, April 2014
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