Mário Brandão, Dekorationsmaler

Werkstattbesuch Was ist noch Handwerk? Wo beginnt die Kunst? Und was genau macht eigentlich ein Dekorationsmaler? In einem Neuköllner Ladenatelier verschwimmen diese Fragen
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Mag die Besonnenheit der Menschen in Berlin: der Brasilianer Mário Brandao
Mag die Besonnenheit der Menschen in Berlin: der Brasilianer Mário Brandao

Foto: Corinna Koch

Die Frage, wo genau das Handwerk aufhört und die Kunst beginnt, stellten als erstes die Künstler. Es war in Frankreich, wo Mitte des 17. Jahrhunderts Künstler im Staat des Sonnenkönigs die Differenz zwischen ihren Werken und denen der gewöhnlichen Handwerker als so groß erachteten, dass sie eine offizielle Abgrenzung ihres Standes einforderten. Sie erhielten die „Académie Royale de Peinture et de Sculpture“.

Mário Brandão ist Dekorationsmaler, eine Profession, die heute allein durch ihre Bezeichnung eine gewisse Ratlosigkeit auslöst. Was macht so jemand? Brandão sagt: „Ich mochte die Dinge nie so, wie sie waren. Ich nahm sie auseinander, baute sie auf dem Kopf stehend wieder zusammen und bemalte sie.“ Es ist ein