Wider den gesellschaftlichen Status quo

Bürger versus Staat Aufruf an die dFC zur Mitarbeit an der Erstellung der Erstausgabe des Autoren-Online-Monatsmagazins "elcondorpasa"

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Ihre Freitag-Redaktion

Liebe dFC

nach vielerlei Diskussion in der dFC und in unserer Werkstatt "elcondorpasa2013" rufen wir nun all diejenigen der dFC auf, die Interesse an einer Mitarbeit des Online-Magazins haben, uns ihre Beiträge innerhalb der kommenden 20 Tage zuzuschicken (Adresse: elcondorpasa2013). Kurzausgabe und erweiterte Ausgabe des Monatsmagazins werden durch eine Marketing-Offensive von uns so weit wie möglich im deutschen Sprachraum bekannt gemacht. Auch da hoffen wir auf Tipps von allen Aktiven. Mittel- und langfristig wird selbstverständlich auch eine Print-Ausgabe anvisiert. Ob das als Beilage zum dF passiert oder in anderer Weise, wird die Zukunft zeigen.

Im Folgenden eine kurze Beschreibung der Gliederung der Erstausgabe und Hinweise für die Beiträge:

1. Titel des Magazins

Noch ist weder der Titel noch Logo definiert. Vorschläge zum Titel und Untertitel sind in einem eigenen Blog von JR in der dFC vorgestellt.

Wer sind wir? Dazu ist ebenfalls ein Blog von JR eingestellt.

2. Editorial

Hier eine vorläufige Kurzfassung (auch als Stütze für die "ideologische" Ausrichtung des Magazins gedacht, mit der sich Autoren/Mitarbeiter identifizieren können), die Sinn und Zweck des Magazins angibt:

Das Magazin steht für ein humanistisches Weltbild, d. h. für die Schaffung einer Gesellschaft mit "menschlichem Antlitz". Es ist als unabhängiges Autoren-Magazin gedacht, bei dem jeder mitmachen kann, dem an der Kritik und Reform des gegenwärtigen Gesellschaftssystems gelegen ist, das weit entfernt von einer dem Menschen dienenden Demokratie ist. Die Stossrichtung der im Magazin entwickelten Ideen soll die Kontrolle und Gestaltung des Staates durch den mündigen Bürger zum Inhalt haben. Es wird von dem Verständnis ausgegangen, dass die Vereinnahmung des Staates durch Parteien- und Kapitalinteressen auf Kosten der politischen Freiheit der Bürger auf friedlichem Wege überwunden werden sollte. Das Autoren-Magazin ist antihierarchisch, über Ideologien, Parteien, Religionen und Weltanschauungen stehend und sieht sich selbst in der Fortsetzung der Tradition der Aufklärung.

3. Titel und Untertitel der Erstausgabe

Diese Erstausgabe soll das politische Grundproblem einer jeden Gesellschaft behandeln, nämlich die Stellung des Bürgers gegenüber dem Staat. Noch sind Titel und Untertitel nicht endgültig, sind aber sinngemäss in der folgenden Richtung: "Widerstand gegen und Überwindung des gesellschaftlichen Status quo".

In der zweiten Ausgabe werden wir die wirtschaftliche Dimension der Gesellschaft behandeln (bspw. "Billiglohnland Deutschland", oder "Soziale Kälte-Politik", oder "Soziale Marktwirtschaft am Ende?")

Die dritte Ausgabe wird sich mit der Hegemonialmacht Deutschland innerhalb Europas befassen, etwa in dem Sinne: "Zerstört das Merkelsche Totspardiktat die Idee eines geeinten Europas?" oder: "Ist Merkels Euro-Krisen-Politik alternativlos?" Wir werden versuchen, soweit wie möglich auch ausländische Stimmen zu gewinnen.

Danach kommen bis zur Wahl Variationen dieser drei Hauptthemen und eventuell ein Wahl-Spezial in dem Sinne: "Wie unsere Bundestagsparteien jedes Mal zur Wahl den Bürger auf wundersame Weise wiederentdecken."

Doch wie bereits oft betont, die nach der Erstausgabe folgenden Ausgaben unterliegen der Diskussion und Entscheidung aller, die aktiv mitmachen. Es gibt keine Ober-Macker!

4. Detail-Gliederung der Erstausgabe

Wichtig für die hier angegebenen Inhalte: Sie bedeuten lediglich Gedankenstütze für den Autor, der sich frei fühlen soll, Einzelaspekte zu beleuchten oder zusammenfassende Ansichten/Analysen zu geben. Anschaulich wäre auch, das Verhältnis von Staat und Bürger im lokalen Bereich und von Menschen aus unterschiedlichem sozialen und beruflichen Umfeld zu beleuchten. Es könnte dieses auch durch Interviews geschehen.

4.1 Kurzausgabe (vier Seiten)

Hier werden im Wesentlichen die ausführlichen Beiträge von a) bis d) der erweiterten Ausgabe zusammengefasst.

a) Analyse: "Leben wir im vertikal organisierten Parteienstaat (Parteien-Diktatur), diktiert durch die Erfordernisse des Kapitals? Zusammengefasst auf einer Seite: Die Rolle der Parteien (Unternehmerverbände/Gewerkschaften/Seilschaften) in Deutschland und die Einflussmöglichkeit des Bürgers auf diese Parteien/Staat. (Gesellschaftlicher Status quo)

b) Utopie: Horizontale Gesellschaft, in der der Staat vom Bürger kontrolliert wird und Parteien Platz machen für die Gemeinschaft der Arbeitenden/Produzenten auf der einen Seite und der Konsumenten auf der anderen, das heisst eine Gemeinschaft der Bürger, die zu einem Kompromiss zwischen materieller und immaterieller Bedürfnisbefriedigung finden muss.

c) Potenzielle Reform: Wie stellen wir uns eine mögliche Stärkung der Zivilgesellschaft gegenüber dem von Parteien und Wirtschaft bestimmten Staat vor? Wege zu einer Gesellschaft mit menschlichem Antlitz. Widerstand gegen den gesellschaftlichen Status quo.

d) Künstlerische Begleitung der Punkte a) bis c) in Wort, Skizze, Foto, Collage, wie auch immer.

4.2 Erweiterte Ausgabe (16 bis 20 Seiten)

a) bis d) wie in der Kurzausgabe, aber jetzt als ganze eingesandte, subjektiv gesehene Beiträge, wobei jeweils a) bis d) in einen deutschen und ausserdeutschen Teil untergliedert wird, um Vergleiche mit anderen Gesellschaften in Europa und ausserhalb Europas anzustellen. Es ist auch beschlossen, den deutschen Teil jeweils zweigeteilt zu behandeln: Die Sichtweise der arbeitenden Generation und der im Rentenalter befindlichen und andererseits die Sichtweise der Generation, die sich in Ausbildung befindet. Das könnte technisch auch so gehandhabt werden, dass anfangs ein Drittel für die Jugend reserviert und ans Ende gestellt wird. Eventuell später könnte dieser Teil auch auf die Hälfte des Magazins erweitert werden. Dabei werden die Altersgruppen ihre "eigene" Sprache sprechen, jedoch in der Weise, dass die Kommunikation unter allen am Magazin Beteiligten im gegenseitigen Verständnis und Respekt stattfindet.

Die Artikel sollten eine Schreibmaschinenseite nicht überschreiten. Jeder Autor erscheint wahlweise mit "Klarnamen" oder Pseudonym. Es kann sein, dass das "Herausgeber-Team" einzelne Teile der Artikel des ausführlichen Teils als Zitate in der Kurzausgabe benutzt. Dabei wird der "Quellen-Autor" selbstverständlich genannt. Wie bereits erwähnt: Unsere Sprache sollte eine Sprache sein, die jeder Bürger versteht. Ehrverletzende Sprache wird im Magazin vermieden, allerdings werden bspw. "Missstände im Staat" auch als solche angeprangert. Vor allem die Satire im kulturellen Teil soll das Verhältnis des Bürgers/Zivilgesellschaft zum Staat auf den Punkt bringen.

zu Teil a) Zu Parteienstaat wäre ganz wichtig, die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Parteien und Gewerkschaften zu beschreiben, und wie sich diese Vernetzung ständig verstärkt und droht, die Gewaltenteilung im Staat aufzuheben (bis auf die vierte Macht im Staat, die Medien). Generell: Die tendenzielle Degradierung des Bürgers zum Untertanen (Beispiel: Merkels Neujahrsansprache: Der Bürger kann sich dem Staat getrost anvertrauen; dieser wird schon für den Bürger sorgen. Mit anderen Worten: L'état c'est moi!). Der Bezug zum derzeitigen Wahlkampf: Bürger-Vertrauen in die Parteien wird alle vier Jahre wieder von diesen eingefordert; sie versprechen auf einmal all das, was sie längst hätten tun sollen.

zu Teil b) Der Beschreibung der Utopie sind keine Grenzen gesetzt: Es geht um den freien, mündigen und solidarisch handelnden Bürger, der mitbestimmt, dass das Verhältnis zum Anderen und zur Natur ein nachhaltiges sei. Es geht vor allem auch um den deutschen Bürger, der seinen Kindern und Enkelkindern gerade ins Auge sehen und mit Fug und Recht behaupten kann: "Die Duckmäuserei unserer Vorfahren gegenüber 'Vater Staat' gehört der Vergangenheit an."

zu Teil c) Bei der Reform sollte an all das gedacht werden, was wir ganz persönlich vorzuschlagen und durchzusetzen bereit sind. Das geht um das Andenken und Durchsetzen von Ideen, zu denen wir durch das Magazin beitragen wollen. Da kann es sich um die Aufstellung von unabhängigen Kandidaten handeln; um Reformen von bspw. Mitbestimmungsgesetz; Einführung von Volksentscheiden; Ersetzung von Landeslisten zugunsten direkter Kandidaten-Wahl; Ausarbeitung und Verabschiedung einer "Allgemein verbindlichen Ethik des politischen Handelns" als Ergänzung zum Grundgesetz und den Menschenrechten; Abschaffung der Finanzierung von "parteinahen Stiftungen" aus öffentlichen Kassen, um die Reproduktion von Bundestagsparteien durch Steuergelder zu stoppen; Forderung, dass mindestens 90% der höchstbezahlten Stellen im Staatsapparat an Parteien-Unabhängige vergeben werden; u.v.a.m.

zu Teil d) Künstlerische Begleitung der Themen a) bis c). Auch hier sind keine Grenzen gesetzt. Je treffender das Verhältnis Bürger zum Staat charakterisiert wird, desto besser.

Zum Schluss noch einmal der Aufruf: Macht mit! Es ist Euer/unser Magazin, mit dem wir aus der Passivität gegenüber dem Staat heraus und für eine menschlichere Zukunft streiten wollen.

LG, CE

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Costa Esmeralda

35 Jahre Entwicklungsberater, Lateinamerika, Afrika, Balkan. Veröff. u.a. "Abschied von Bissau" und "Die kranke deutsche Demokratie".

Costa Esmeralda

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