Oberirdisches Revival

Retro-Feiern Der Partykeller war einst ein Refugium, in dem es hoch her ging. Später fristete er sein Dasein als Abstellraum. Nun machen ihn Bars und Designer zu einer neuen Marke
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Das dunkle Holz des Tresens, das Wagenrad, die Fototapete – alles atmete den Duft von Bier und Rauch. Nachbarin Brigitte und Onkel Gerd drehten sich womöglich mit der Discokugel zu Abba, Queen und Mireille Mathieu und küssten sich irgendwann zwischen Käsepickern, Salzstangen und Mett-Igel. Am nächsten Tag siezten sie sich dann wieder über die Hecke des Vorgartens. Doch in der Hausbar im Keller ging es hoch her, man fühlte sich weltläufig und gleichzeitig sicher, gut bevorratet im Keller, in den Jahren des Kalten Krieges.

Später wurde aus gemütlichen Haus- und Kellerbars nostalgische Erinnerung. Was Ende der Achtziger nicht zu Hobbyraum und Abstellkammer umfunktioniert worden war, ging spätestens um die Jahrtausendwende in den Wohnk