Bild: Adolf Grimme Institut in Marl, Daniel Ullrich via Wikimedia Commons
Whow, was für selten gutes Fernsehen, unbedingt ansehen! Der Film ist keine Tour de Force, sondern viel eher ein Spitzentanz durch städtebauliche und gesellschaftliche Visionen am Beispiel Marl, das Ende vom Wohlstand durch die Abwicklung von Bergbau und Industrie der Region, den schleichenden Abschied von der gehabten Zukunft von Volksbildung mittels Volkshochschulen und Fernsehen zugunsten eines Leitmediums heute, das Lanz, Silbereisen &Cie als ihrem Bildungsauftrag genügend auffasst.
Als Maßstab für die Programmgestaltung dient nicht Qualität, sondern allein die Quote, dazu Niggemeier: Es ging diesen Leuten (Programmdirektoren) nicht um Inhalte, sondern um Logistik. Sie hätten — so jedenfalls mein Eindruck — genauso gut Container mit Dosenthunfisch sortieren können wie Sendungen im Programmschema.
Graf und Farkas nehmen den Aufhänger Fernsehen und 50 Jahre Grimme-Preis zum Anlaß, um 50 Jahre deutscher Geschichte in einer Vielschichtigkeit zu zeigen, die in 1h44 keine Sekunde langweilig wird. Sondern wehmütig und wütend macht, weil:
°Wir waren mit allem schon mal wesentlich weiter°
Stefan Niggemeier Der Grimme-Preis als Trost-Preis: Dominik Grafs Nachruf auf das Fernsehen
SPON: Stadt in Ruinen, TV in Trümmern
FAZ: Der Apparat ist sich selbst genug
Der Film lief bereits im WDR, wird am 8.4. um 0.00h im NDR, am 9.4. 23:30 im SWR, am 3.6. um 22:45 im BR und hoffentlich länger als in den Mediatheken auf YouTube gezeigt.
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