Treibhaus des Todes

1994 Vor 20 Jahren wird das Flugzeug des ruandischen Präsidenten Habyarimana abgeschossen und das Attentat zum Auslöser für einen der blutigsten Völkermorde der Geschichte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2014
Senegalesischer UN-Soldat verlässt Kigali Ende Juni 1994
Senegalesischer UN-Soldat verlässt Kigali Ende Juni 1994

Foto: Abdelhak Senna/ AFP / Getty Images

Staatschef Juvenal Habyarimana und der ihn begleitende burundische Amtskollege Cyprien Ntaryamira kamen am 6. April 1994 von einem Afrika-Gipfel in Tansania. Es ging dort um das ein halbes Jahr zuvor unterzeichnete Friedensabkommen von Arusha. Dieses Agreement sollte einen Guerillakrieg in Ruanda beenden, den sich die Patriotische Front (RPF), eine Exilanten-Armee verfolgter Tutsi, seit Beginn der neunziger Jahre mit der Nationalarmee Ruandas (FAR) lieferte. Zudem sollten Emigranten aus der Tutsi-Minorität zurückkehren dürfen und an der Regierung in Kigali beteiligt werden, die sich seinerzeit allein aus Politikern der Hutu-Mehrheit rekrutierte.

Bereits Stunden nach dem Anschlag auf die Präsidentenmaschine tauchten überall in Ruanda Straßensperren auf. Wer pass