Afrika schweigt

Lampedusa In den Herkunftsländern interessiert sich niemand für die Flüchtlinge, klagt unser Autor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2013
„Die Flüchtlinge sind keine Opfer, sie sind Helden“, schreibt Helon Habiba
„Die Flüchtlinge sind keine Opfer, sie sind Helden“, schreibt Helon Habiba

Foto: Roberto Salomone / AFP/ GETTY IMAGES

Wieder kentert ein Immigrantenboot im Mittelmeer. Am 11. Oktober ertrinken mindestens 33 Passagiere vor Malta, darunter Frauen und Kinder. Die vorige Katastrophe bei Lampedusa kostete mehr als 300 Menschen das Leben. Noch Tage später wurden Leichen aus dem Meer gefischt.

Die Welt sah schockiert zu. Es folgten die erwartbaren, hektischen Reaktionen: Spendenappelle vom Roten Kreuz und UN-Flüchtlingskommissariat, die EU-Länder mit ihrem Ruf nach einer besser abgestimmten Immigrationspolitik, um künftig solchen Vorfällen zu begegnen. Es werden Forderungen laut, die europäische Grenzsicherungsbehörde Frontex mit mehr Hubschraubern und Bergungsgerät auszurüsten. Aber kann man solche Aufrufe ernst nehmen, da doch weder die Schlepperei noch die Havarien