Als Kreisky ging

Zeitgeschichte 1983 Der einflussreichste Staatsmann der Zweiten Österreichischen Republik verlässt die politische Bühne. Die SPÖ wird danach nie wieder einen solchen Vorsitzenden haben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2013
Nach 13 Jahren als Kanzler wollte Bruno Kreisky nur noch packen und gehen
Nach 13 Jahren als Kanzler wollte Bruno Kreisky nur noch packen und gehen

Foto: Nora Schuster/ imagno/ dpa

Jö, da Kreisky“, seufzte meine uralte Großmutter, wann immer sie den österreichischen Bundeskanzler im Fernsehen erblickte. Nicht nur der 1893 geborenen Dienstmagd und Hilfsarbeiterin erschien „ihr“ Kreisky wie ein Synonym für Wohlstand, Sicherheit, Frieden, Urlaub, Rente, Auto, Schweinebraten. Die um 1960 geborenen Enkel wiederum kannten keinen mehr vor Kreisky. Er schien der, der schon ewig da war.

Bruno Kreisky, der jüdische Bürgersohn, wurde 1967 als Kandidat der Parteirechten zum SPÖ-Obmann gewählt. 1970 eroberte er die relative, 1971 erstmals die absolute Mehrheit für die SPÖ, die seinerzeit noch Sozialistische Partei Österreichs hieß. Dreimal in Folge ist ihm dann dieses Kunststück gelungen, es geschah