Am Tag, als sich Goranow verbrannte

Bulgarien Der Rücktritt von Premierminister Bojko Borissow hat die Bürgerwut nicht eindämmen können. Die Straßenproteste gegen sozialen Verfall und Korruption reißen kaum ab
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2013

Alexandar Duntschew ist wieder auf die Straße gegangen, den 25. Tag in Folge. Grauer, kalter Nebel zieht über Sofia. „Ein Wetter zum Teetrinken in einer warmen Wohnung“, wie Duntschew sagt. Doch in Sofia liegen die Nerven blank. Nach dem Rücktritt der Regierung reißen die heftigen Proteste nicht ab. „Eine geheizte Wohnung ist für viele unbezahlbar geworden, und das im buchstäblichen arithmetischen Sinne. Wir haben von Monopolen und Korruption die Nase voll.“

Duntschew engagiert sich seit Langem für den Umweltschutz und gegen umstrittene Bauprojekte. „Wenn Baugenehmigungen illegal erteilt werden und zwielichtige Geschäftsleute Profite machen, etwa zu Lasten der Naturparks, haben wir es mit dem gleichen Problem zu tun wie j