An der Bilderfront

Viral Vor einem Jahr startete die Kampagne Kony 2012. Sie geriet außer Kontrolle. Regisseur Jason Russell hatte einen öffentlichen Zusammenbruch. Wie blickt er heute darauf?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013
Kann mittlerweile wieder lachen: Nach seinem Zusammenbruch verbrachte Jason Russell zwei Monate in einer psychiatrischen Klinik
Kann mittlerweile wieder lachen: Nach seinem Zusammenbruch verbrachte Jason Russell zwei Monate in einer psychiatrischen Klinik

Foto: Barry J. Holmes/ The Guardian

Vor einem Jahr war Jason Russell noch ein völlig Unbekannter. Er war der Vater von zwei Kindern, lebte im kalifornischen San Diego und war glücklich mit seiner Arbeit für die Non-Profit-Organisation Invisible Children, die er mitgegründet hat.

Dann veröffentlichte er am 5. März 2012 den Film Kony 2012 im Internet – und danach war nichts mehr wie zuvor. Russell hatte bei dem 30-minütigen Youtube-Video Regie geführt und war selbst mit seinem fünfjährigen Sohn Gavin darin zu sehen. Der Film erklärt, warum der afrikanische Warlord Joseph Kony gefasst und vor Gericht gestellt werden sollte. Er habe in den vergangenen 25 Jahren 30.000 Kinder entführt und zu Soldaten oder Sexsklaven gemacht, so der Vorwurf. Und der Film entwirft die