Auf den Markt geworfen

Erregung Sextäter empören uns, weil sie wahr machen, was niemand wahrhaben will: Der Mensch zählt heute nur dann, wenn er benutzbar ist
Exklusiv für Abonnent:innen

Wollen wir das übliche Gerede über Kachelmann oder Strauss-Kahn vermeiden, dann müssen wir ganz andere Fragen stellen, als es derzeit getan wird.

Erste Frage: Fallen Gewalttäter aus dem allgemeinen Rahmen? Antwort: Nein, sie sind prinzipiell gleichgeschaltet. Das Skandalöse am individuellen Gewalttäter ist, dass er etwas wahr macht, was niemand wahrhaben will. Er nimmt andere Menschen als so belanglos, willenlos, bereits abgestorben und zu Stoff geworden, wie es zwar im Gang unserer Gesellschaft liegt, im Alltagsbewusstsein aber maskiert bleibt. Er reißt all die mehr oder weniger verdrehten menschenfeindlichen Tendenzen der Gesellschaft aus der Abstraktion: den Egoismus, den Sexismus, den Rassismus, die Preisgabe, die Selbstpreisgabe, die Abtötung des