Aufgesetzte Lichter

Friedrich Schenker zum 60. Geburtstag Welch ein Werk ist der Mensch? Zur Hälfte doch hoffentlich ein Wesen, das sich selbst und seine Mitwelt heiter erfährt. Was aber ist Heiterkeit? Und ...
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Welch ein Werk ist der Mensch? Zur Hälfte doch hoffentlich ein Wesen, das sich selbst und seine Mitwelt heiter erfährt. Was aber ist Heiterkeit? Und wie kann Heiterkeit, Hohnlachen, Biss, Satire in moderner Musik funktionieren? Friedrich Schenker weiß die Frage strukturell wie kaum ein anderer auseinander zu nehmen. Die Devise des Komponisten und Posaunisten: Je unfröhlicher die Zeiten, desto abgefeimter, bissiger die Musik.

Satire in den grellsten Schattierungen und andere Bosheiten kennt schon das Schenkersche Frühwerk. In Die auf Sitzungen Versessenen, Teil der Kantate I nach Majakowski (Neufassung 1978), gibt es ein Bild, wo alles in alle Winde geblasen wird, darunter die Genossen, die den mitgeschleppten zaristischen Büroballast nicht vom Fell kriegen und