Aus dem Lot

Ausstellung Die große Bonner Schau „1914 – Die Avantgarden im Kampf“ zeigt, wie Künstler damals den Ersten Weltkrieg erlebten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 05/2014

Die Augen im Angesicht des Grauens aufgerissen, der Mund ein schmaler Bogen verängstigter Skepsis, die Nase wie gebrochen in einem Gesicht, dessen Konturen sich im Halbschatten verlieren. So malt der 31-jährige Max Beckmann 1915 sein Antlitz, noch in der Uniform des Krankenpflegers, just nach einem Zusammenbruch, der für ihn das Ende des Kriegseinsatzes bedeutete.

Das Plakatmotiv zeigt so etwas wie die Quintessenz der Ausstellung 1914 – Die Avantgarden im Kampf in der Bonner Bundeskunsthalle. Als Ansammlung schmerzvoller Blicke prägt sie sich ein: Die tiefbedrückte Vorahnung auf jenem Foto, welches Henri Gaudier-Brzeska im Atelier neben seinem letzten Werk zeigt, das mörderische Grimmen in Otto Dix’ Der Angriff oder die leeren, blutumflossenen H