Benvenuti in Riace!

Ortsbesuch In einem Dorf in Süditalien erhalten Flüchtlinge Arbeit und Wohnungen. Davon profitiert auch die Gemeinde
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2013
Bürgermeister Domenico Lucano mit einem äthiopischen Kind in seinem Büro
Bürgermeister Domenico Lucano mit einem äthiopischen Kind in seinem Büro

Foto: Mario Laporta/ AFP/ Getty Images

In dem altertümlichen Palazzo schlägt der Bürgermeister mit der Faust auf den Tisch. Er will eine Mahnwache für die Opfer der Schiffskatastrophe vor Lampedusa abhalten. „Wir müssen zeigen, dass uns das berührt“, sagt Domenico Lucano. „Tränen allein genügen nicht.“

Als Bürgermeister von Riace, einem kleinen Dorf in Kalabrien, bemüht er sich seit zehn Jahren, Asylbewerbern wirklich zu helfen, die ihr Leben bei der Überfahrt in klapprigen Booten aufs Spiel setzen. Jetzt ist man wegen der vielen Toten vor Lampedusa endlich in der gesamten EU auf die Menschen aufmerksam geworden, die jede Woche aus Nordafrika nach Europa flüchten. Wenn diskutiert wird, wie man mit ihnen umgeht, sollte man sich Lucanos Ansiedlungs