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Syrien Suleyman Ramadan musste fliehen, weil er Alawit ist. Nun lebt er in der Türkei und muss zusehen, wie der Krieg in seinem Heimatland jeden Tag grausamer wird
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Suleyman Ramadan (Name von der Redaktion geändert) zieht seine Schiebermütze in den Nacken und blickt aufs nächtliche Mittelmeer. Nur in der Ferne leuchten vereinzelt die Lichter der sich durchs Dunkel navigierenden Schiffe. „Irgendwo da hinten liegt Latakia“, sagt er und zeigt ins schwarze Nichts. Rund 180 Kilometer trennen diese syrische Hafenstadt von Tasucu, seiner neuen Heimat in der südtürkischen Provinz. Die meiste Zeit verbringt der Emigrant vor dem Laptop. Er liest Nachrichten aus nahen Heimat, postet Kommentare, twittert Botschaften gegen das Regime. Suleyman Ramadan gehört wie Präsident Bashar al-Assad der islamischen Religionsgemeinschaft der Alawiten an. Eine kleine, aber einflussreiche Minderheit – wie der Assad-Clan stammt