„No!“ von Pablo Larraín: Bunt ist das neue Tiefschwarz

Film 1988 wählten die Chilenen ihren Diktator ab. Wie es dazu kam, erzählt Pablo Larraín nun in "No!", dem triumphierenden Abschluss seiner Trilogie über das Pinochet-Regime
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2013
Kinderquatsch statt Knarren: René Saavedra (Gael García Bernal) malt den Chilenen die Welt, wie sie ihnen gefallen könnte
Kinderquatsch statt Knarren: René Saavedra (Gael García Bernal) malt den Chilenen die Welt, wie sie ihnen gefallen könnte

Foto: Piffl Medien

Am Ende der diesjährigen Oscar-Verleihung, als alle Entscheidungen gefallen waren und die meisten Zuschauer den Fernseher schon ausgeschaltet hatten, gab der Zeremonienmeister Seth MacFarlane noch ein Ständchen zum Besten. Es war den Verlierern des Abends gewidmet. Der Trost, den es ihnen spenden sollte, klang ebenso launig wie gönnerhaft. Wenn das Rennen erst einmal gelaufen ist, hat die schöne Formel, die eigentliche Ehre läge in der Nominierung, längst ihren Glanz verloren.

Pablo Larraíns No! war wacker in dieses Rennen gegangen. Die Konkurrenz um den Oscar für den besten ausländischen Film schien zwar von Anfang an zugunsten von Michael Hanekes Liebe entschieden. Als Kandidat allerdings war der chilenische Bewerber unwiderstehlich. Immerhin e