Das Ende der Libreta

Kuba Die Wirtschaftsreformen auf der Karibikinsel kommen voran, wenn auch langsam. Präsident Raul Castro wehrt sich gegen Tendenzen des moralischen Verfalls
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2013
Das Ende  der Libreta

Foto: Adalberto Roque / AFP / Getty

So ein Trubel!“, sagte mir ein Berliner Tourist vor Kurzem in Havanna, „das hat es auf dem Alexanderplatz noch nie gegeben.“ Er war fasziniert vom Treiben in der Altstadt. Und die ist bunt geworden. Ausrufer vor gerade eröffneten Cafés und kleinen Restaurants, Getränkewägelchen, Obst- und Souvenirstände – überall lachende, schwatzende, jeden Passanten mit Witz und Laune ansprechende, laute Kubaner. Tanzende Gruppen auf dem Platz der Kathedrale, Mädchen in gerüschten Flamencokleidern, alte Frauen, wild geschminkt, die dicke Zigarre im Mund. Jedermann jederzeit bereit zu einem Foto in Pose – für einen CUC, einen Peso der kubanischen Zweitwährung. Allein die Dominorunden der alten Männer an ihren wackligen Ti