"Das kann ja wohl nicht wahr sein"

Sachsensumpf Am Dienstag beginnt in Dresden ein Verleumdungs-Prozess gegen zwei ehemalige Zwangsprostituierte: Sie hatten Richter und Staatsanwälte als ehemalige Freier benannt
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"Ich dachte, das kann ja wohl nicht sein, dass der jetzt dort vorne sitzt und vor ein paar Wochen noch bei mir Kunde war", erzählte Sara (Name geändert) 2007 zwei Journalisten. Gemeint war ein Richter im Prozess gegen den ehemaligen Betreiber des Leipziger Kinderbordells "Jasmin", in dem zwischen Juni 1992 und Januar 1993 Jugendliche im Alter von 13 bis 19 Jahren zur Prostitution gezwungen wurden. Darunter war auch Sara, die in dem Verfahren 1994 als Zeugin gehört wurde. Jetzt ist sie eine von zwei Angeklagten in einem Prozess, der am Dienstag in Dresden beginnt. Der Vorwurf: Verleumdung.

Es ist wie ein ferner Nachhall der sogenannten Sachsensumpf-Affäre, die sich für die einst Verdächtigten in der sächsischen Justiz mehr oder weniger in Wohlgefallen aufge