Das Wasser fließt träge

Kino „Umsonst“ von Stephan Geene ist ein politischer wie soziologischer Berlin- Film. Und gleichzeitig ganz und gar empfindsam
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2014

Es ist seltsam, diesen Film zu sehen, wenn man in Berlin-Kreuzberg wohnt und gerade eben noch durch den Görlitzer Park getrottet ist. Wenn man dann Umsonst sieht, verdoppelt sich die Welt draußen mit der auf der Leinwand, Kunst und Leben, Film und Wirklichkeit geraten eng aneinander. Umsonst ist ortspezifisches Kino, könnte man kunstkontextmäßig sagen – seine Premiere hatte der Film auf der letzten Berlinale in der Experimentalsektion „Forum Expanded“. Kreuzköllner Wirklichkeit also: Adalbertstraße, Kottbusser Tor, Maybachufer, Hermannplatz, abends oder frühmorgens aus einem Auto heraus gefilmt, die Straßen sind leer, so beginnt der Film.

Aufbrechen, abbrechen, ankommen. Wo wohnen, wie leben, was tun. Aziza (Ceci Chuh) ist gerad