Der Ernst der Lage

NSU Rechtsextremismus ist keine Marginalie – wie Netzwerke und eine Kultur des Ressentiments ihn stärken, belegt ein Sammelband über Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2013
Der Ernst der Lage

Bild: Ullstein / ddp

Vor dem Hintergrund des aktuellen Überwachungsskandals wirkt es geradezu aberwitzig, dass die Rechtsterroristen der NSU sieben Jahre lang unbescholten vor sich hinmorden konnten. Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter – so lautet nach bisherigem Ermittlungsstand die Namensliste derer, die der NSU zum Opfer fielen.

Sind es nur Schlampereien und Insuffizienzen im Polizei- und Verfassungschutzapparat, die es so weit haben kommen lassen? Oder hielten Behörden die Ermittlungsbrille falsch herum und machten sich so gleichsam auf dem rechten Auge blind? Spiegelt der Fall