Der Gegenspieler

Türkei Staatspräsident Abdullah Gül könnte Premier Tayyip Erdoğan in diesem Jahr die Macht streitig machen. Bisher ist ihm die Unterstützung der Gülen-Bewegung sicher
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 02/2014
Früher war Abdullah Gül konservativ, antiwestlich und gegen den EU-Beitritt seines Landes. Heute sieht er vieles anders
Früher war Abdullah Gül konservativ, antiwestlich und gegen den EU-Beitritt seines Landes. Heute sieht er vieles anders

Foto: Henrik Montgomery/ AFP/ Getty Images

Premier Tayyip Erdoğan und Präsident Abdullah Gül waren einst das perfekte Paar, der Garant für den Erfolg der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), die seit 2002 das Land regiert. Gül ist gebildet und steht den muslimischen Eliten nahe – Erdoğan profitiert von seinem Charisma bei den konservativen Türken in Istanbul und darüber hinaus. Nun aber könnte Gül dem lange unangefochtenen Regierungschef gefährlich werden. Der Korruptionsskandal, der die AKP stärker erschüttert als die Gezi-Proteste im Mai 2013, offenbart eine zunehmende Distanz zwischen Gül und Erdoğan. In seiner Neujahrsansprache hat der Präsident die Regierung gewarnt, sich in laufende Verfahren der Justiz einzumischen. Die Korr