Der malende Feuilletonist

Martin Kippenberger Die Großschau in Berlin zeigt den Performer, Tänzer, Trinker, Maler, Musiker, Designer, Schriftsteller, Kneipier und Reisenden. Aber wo bleibt das Kippenberger-Gefühl?
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"Paris Bar" von Martin Kippenberger, 1993
"Paris Bar" von Martin Kippenberger, 1993

Foto: Estate Martin Kippenberger, Galerie Gisela Capitain, Köln

Kippenberger? Für 20-Jährige ist er heute wie Klimt: Beides Künstler, beide tot und von beiden hängen Bilder im Museum. Das wird auch die aktuelle Ausstellung im Hamburger Bahnhof in Berlin nicht ändern. Zwar will die Ausstellung keine Retrospektive sein, aber sie soll eben doch den ganzen Kippenberger zeigen. Den Performer, Tänzer, Trinker, Maler, Musiker, Designer, Schriftsteller, Kneipier und Reisenden. Das Kippenberger-Gefühl aber stellt sich dadurch nicht ein. Gemeint ist das erhabene Gefühl der Zuspätgeborenen, deren Pubertät in die siebziger Jahre fiel, und die zu jung um Hippies und zu alt um Punk zu sein waren. Für die war der 1953 in Dortmund geborene Martin Kippenberger Held, Befreier und intellektueller Stichwortgeber ihrer