Der totale Hype

Bedeutungswucht Verführerisch und darum suspekt – Überlegungen zum Phänomen der zwingenden Begeisterung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2013
Ryan Gosling in „Drive“ (2011). In „The Place beyond the Pines“, der diese Woche startet, fährt er Motorrad und sieht auch gut aus. Ein Hype ist der Film aber nicht
Ryan Gosling in „Drive“ (2011). In „The Place beyond the Pines“, der diese Woche startet, fährt er Motorrad und sieht auch gut aus. Ein Hype ist der Film aber nicht

Foto: Universum Film / Cinetext

Nehmen wir den Film Drive, der im Jahr 2011 in Cannes Premiere hatte. „Elegisch“, „hypnotisch“, „obsessiv“, „cool“, „fiebrig“, „unwiderstehlich“ – die Lobeshymnen brausten hier zu wahren Begeisterungsstürmen auf. Ein Hype war geboren. In diesem Fall sogar ein sympathischer. Denn der Regisseur Nicolas Winding Refn hatte da eine betörend langsame Hommage an die Action-Filme der achtziger Jahre geliefert.

Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich seinerzeit im Internet Fotos und Collagen von Drive-Hauptdarsteller Ryan Gosling in seiner silbernen Jacke mit dem Skorpion auf dem Rücken. Eine solche Wahrnehmung – stärker über die Materialität als über die Bedeutung – ist für