Die Art des Diplomaten

Adam Szymczyk wird die Documenta 2017 leiten. Statt um Markt oder Politik soll es wieder um die Kunst selbst gehen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2013

Von Adam Szymczyk weiß ich nur Gutes zu berichten. Eingeschlossen unsere erste und einzige Begegnung, an einem Herbstmorgen im Jahr 2007, spät nachts in der Kellerbar des United Nations Plaza. Seinerzeit war das einer der Orte in Berlin, an dem die internationalisierte Kunstszene zusammenkam. Adam, so nenne ich ihn hier kurz der Situation halber, kam von seitlich rückwärts und rempelte mich an der Bar. Ich dachte erst an ein Versehen oder einen Stolperer. Doch er blieb dabei und drückte mich wortlos zur Seite, offenbar mit dem Ziel, auf meinen Gesprächspartner einzureden. Das gelang ihm nicht wirklich, trunken wird er noch wortkarger als nüchtern. Über den starren Blick an mir vorbei und die sture Geradlinigkeit war ich dermaßen verblüfft,