Die grüne Guerilla

Urban Gardening Nirgendwo auf der Welt ist städtisches Gärtnern so vielfältig wie in Deutschland. Über eine politische Avantgarde
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Es ist die natürlichste Sache der Welt. So formuliert es der Londoner Guerilla-Gärtner und Buchautor Richard Reynolds sinngemäß in seinem Botanischen Manifest: Wenn einem das eigene Land zum Gärtnern fehlt, während andere mehr als genug davon besitzen, dann sei es doch ganz logisch, aus diesem Mangel heraus brachliegendes Gelände zu bewirtschaften, also: zum Guerilla-Gärtner zu werden.

Neben der unverblümten Kritik an den Eigentumsverhältnissen klingt hier der Sex-Appeal des selbstbemächtigten Urban Underground an: Man genießt die Aura, die Grenzen des Erlaubten zu überschreiten, um dann ganz und gar unorthodox das eigene Umfeld zu gestalten. All das hat das Guerilla Gardening als eine Unterströmung der neuen urbanen Gart