Die Lust an der Fiktion

OHNE FESTEN GRUND Die bösen Märchen der Karen Duve
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Es war einmal ein Mädchen, dem starb die Mutter. Eines Morgens lag sie tot im Bett. Dann brannte dem armen Kind das Dach über dem Kopf ab, und es verlor alles, was es besessen hatte. Barfuß und nur notdürftig bekleidet stand es da. Das Mädchen aber weinte nicht, besorgte sich ein Paar grobe Männerstiefel aus einem jener Behälter, die man vor Apotheken findet, und zog in die Welt hinaus.

Ein schönes Märchen könnte das werden, so möchte man meinen, doch die Welt, in der die Figuren der Karen Duve leben, läßt das Wunderbare, das es zu einem guten Ende braucht, vermissen. Dafür bleibt genug böser Zauber, der wiederum unserer Alltagswelt derart verhaftet scheint, daß es den Leser abwechselnd grausen und vor Lachen sc