Die Nacht im Motel

Kino Barbara Eder inszeniert in dem Dokumentarfilm „Blick in den Abgrund“ Porträts von Profilern: Emittler, die in Gewaltverbrechen nach Mustern für ein Täterprofil suchen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014

Wie stellt man als Filmemacherin absolute Dunkelheit, sagen wir: die Schwärze der menschlichen Seele dar? Die Naturwissenschaften helfen nicht weiter. Nach physikalischem Verständnis entsteht ein schwarzer Farbeindruck, wenn das gesamte Wellenspektrum des Lichts geschluckt wird. Schwarz ist gleichbedeutend mit einer Abwesenheit. Leere.

Wer also den Blick in einen (menschlichen) Abgrund wirft, steht vor einem Problem, das sich ästhetisch nicht leicht lösen lässt. Die österreichische Filmemacherin Barbara Eder hat sich davon nicht irritieren lassen. Die Nicht-Beschreibbarkeit ihres Gegenstandes ist das Leitmotiv, das die Porträtierten in der Dokumentation Blick in den Abgrund verbindet. „Was haben Sie gesehen, als Sie in den Abgrund geschaut haben?R