Die Rückkehrer

SCHLUSS MIT DEM EXIL In Brandenburg haben Jugendliche die Aktion "Noteingang" und vor allem gegen Rathäuser zu kämpfen. Jetzt bekommen sie den Friedenspreis
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Der erste Eindruck von Schwedt ist beinahe idyllisch. Man kommt durch die gewellte, von Grundmoränen durchzogene Uckermark, sieht Reiher neben den Gleisen herumstaken, rollt auf das Petro-Chemische Kombinat zu - eine riesige, nachts orange schimmernde Industrieanlage, die in den achtziger Jahren noch einmal modernisiert wurde. Dahinter die Stadtteile Waldrand und Talsand - leer stehende Wohnblocks wie Symbole der niedergegangenen DDR -, verschlafene Bahnhöfe auf der Stichstrecke Angermünde-Schwedt, die leere, erst vor kurzem abgewickelte Schalterhalle. Doch einen gelassen nostalgischen Blick können sich nur diejenigen leisten, die als weiße, durchschnittlich gekleidete Deutsche hierher kommen.

Schwedt galt lange als Inbegriff des "braunen Ostens". Seit 1991 zog prak