Die Stadt der Selbstinszenierer

Berlin Peter Laudenbach beobachtet in „Die elfte Plage“ die spaßwütigen Touristen, entdeckt dabei aber nicht viel Neues
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Zum Reisen gehört, das haben Tourismusforscher in den siebziger Jahren festgestellt, die Suspension des alltäglichen Egos, man reagiert dann anders als sonst auf habituelle Herausforderungen. Wie dabei mitunter der Verstand ausgeschaltet wird, berichten periodisch die privaten Krawallsender von Besuchen in den Bordellen Thailands, den Suffhochburgen Spaniens oder vom Oktoberfest. Seit die Themenkomplexe „Spaß“ und „Erlebnis“ die Dostojewski’sche Sommerfrische an den Rand gedrängt haben, ist es nicht mehr weit her mit der Figur des Stadttouristen als jungem Adeligen – auch wenn es Quellen gibt, die aus der Vergangenheit nicht nur gutes Benehmen überliefern. Jedenfalls existieren die Stereotypen nebeneinander – jene, die an d