Die verstreute Stadt

Geschichtskunde Warum ist diese Stadt bloß so unförmig? Ein Gespräch mit Hanns Zischler, dem Autor von "Berlin ist zu groß für Berlin"
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2013
Das Monumentale mit einem „Gegen-Monument“ brechen: Zischler schlägt vor, auf dem stillgelegten Tempelhofer Flughafen Tatlins nie gebauten Turm zu errichten
Das Monumentale mit einem „Gegen-Monument“ brechen: Zischler schlägt vor, auf dem stillgelegten Tempelhofer Flughafen Tatlins nie gebauten Turm zu errichten

Foto: Jennifer Fey

Berlin ist zu groß für Berlin – der Titel leuchtet unmittelbar ein, deutet das Unförmige, auch Megalomanische an der deutschen Hauptstadt an. Aber natürlich hat Hanns Zischler kein Hassbuch geschrieben, sondern eines, das aus genauer Beobachtung heraus eine Charakterstudie des Leblosen und Gewachsenen betreibt.

Der Freitag: Sie haben eine Art Spaziergangsbuch geschrieben. Suchen Sie Anschluss an die zwanziger Jahre, an die Stadt- und Berlinwanderer Franz Hessel, Siegfried Kracauer, Joseph Roth?

Hanns Zischler: Natürlich kann man, wenn man eine Stadt wie Berlin beschreibt, nicht umhin, Vorbilder wahrzunehmen. Mir ging es aber stärker darum herauszufinden, warum diese Stadt derart zerfasert ist. Was bedeutet es, ein Großberlin gewesen zu sein, den Namen