Die Vielversprechende

Porträt Dilma Rousseff ist zum Ende der WM in den Wahlkampf gestartet. Die Brasilianer sind von ihrer Präsidentin enttäuscht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2014
Die 66-Jährige ist das erste weibliche Staatsoberhaupt Brasiliens. Die Bilanz ihrer ersten Amtszeit: Mehr Wohlstand für viele, aber grundsätzliche Probleme bleiben ungelöst
Die 66-Jährige ist das erste weibliche Staatsoberhaupt Brasiliens. Die Bilanz ihrer ersten Amtszeit: Mehr Wohlstand für viele, aber grundsätzliche Probleme bleiben ungelöst

Foto: AFP / Getty Images

In Rio de Janeiros Kneipen und aus offenen Wohnzimmerfenstern hörte man ein Wutgeheul, wann immer das brasilianische Nationalteam bei dieser WM vom Platz gefegt wurde. „Diiilmaaa!“, brüllten die Menschen – als wäre ihre Präsidentin daran schuld, dass Brasilien bei diesem Turnier so schlecht spielte. Prompt erging sich die internationale Presse in Spekulationen, das Abschneiden Brasiliens bei der Fußballweltmeisterschaft könnte Auswirkungen auf die Präsidentschaftswahlen im Oktober haben.

Eigentlich kann Dilma Rousseff eine durchaus positive Bilanz ihrer ersten Amtszeit ziehen. Vielen Brasilianern geht es heute besser als vor vier Jahren, Millionen sind der bittersten Armut entkommen, noch mehr konnten in die untere Mittelschicht aufsteige