Die wahren Covidioten

Pandemie In den Kaufverträgen kennen Pfizer/Biontech die Risiken ihres Stoffs ausdrücklich nicht – trotzdem sollen jetzt auch Kinder geimpft werden
Ausgabe 33/2021
Die wahren Covidioten

Illustration: Shenja Schittkowski für der Freitag

Man erlebt immer wieder Überraschungen. Als ich die aus Albanien geleakten Verträge mit Pfizer/Biontech auf den Nachdenkseiten gelesen habe, verschlug es mir die Sprache. Dort steht doch tatsächlich: „Der Käufer erkennt an, dass die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit des Impfstoffs derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind … Der Käufer erklärt sich hiermit bereit, Pfizer, Biontech (und) deren verbundene Unternehmen (…) von und gegen alle Klagen, Ansprüche, Aktionen, Forderungen, Verluste, Schäden, Verbindlichkeiten, Abfindungen, Strafen, Bußgelder, Kosten und Ausgaben freizustellen, zu verteidigen und schadlos zu halten.“

Die Politiker, die solche Verträge abschließen, sind die wahren Covidioten. Die mRNA-Technik wurde auch über die staatlich finanzierte Grundlagenforschung vorangetrieben und die Entwicklung der Impfstoffe mit Hunderten von Millionen gefördert. Mittlerweile rechnet Pfizer/Biontech mit Gewinnen von 33,5 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Das Mindeste wäre doch gewesen, wenn man bei exorbitanten Gewinnen Rückzahlungen an den Staat vereinbart hätte – von dem Trauerspiel um die Freigabe von Patenten an die Entwicklungsländer gar nicht zu reden, die kriegen das, was man in den wohlhabenden Staaten nicht braucht.

Ein Beispiel für Machtmissbrauch und Größenwahn ist die Empfehlung der Gesundheitsminister der Länder, auch Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren Impfstoffe anzubieten. Was fällt diesen politischen Laiendarstellern eigentlich ein? Kennen sie, im Gegensatz zum Hersteller, die langfristigen Wirkungen des Impfstoffs und wissen sie bereits, dass der Impfstoff keine unerwünschten Wirkungen haben wird? Angefangen vom Bankkaufmann, Politikwissenschaftler und Pharmalobbyisten Spahn – auf welche Fachkompetenzen berufen sich diese Damen und Herren eigentlich?

Es war ein Lichtblick, dass es Wissenschaftler in der Ständigen Impfkommission und Kinderärzte gab, die dem Druck der Pharmalobbyisten und der sich im Covid-Rausch befindenden Politiker eine Zeit lang standhielten. Jetzt hat die STIKO leider nachgegeben, mit einer schwachen wissenschaftlichen Begründung. Dass die Wissenschaftler dabei ein schlechtes Gewissen haben, wird deutlich, wenn sie sich gleichzeitig ausdrücklich dagegen aussprechen, bei Kindern und Jugendlichen eine Impfung zur Voraussetzung sozialer Teilhabe zu machen.

Bleibt als Hoffnungsschimmer immerhin, dass es Leute gibt, die die Knebelverträge mit Pfizer/Biontech veröffentlicht haben. Während die großen Medien zum Beispiel in der Schweiz von diesen Knebelverträgen berichteten, herrscht in Deutschland im Medienmainstream: Schweigen. Das passt zur unkritischen Begleitung der schwachen Pandemie-Politik hierzulande.

Zur Erinnerung: Zuerst wollten sie die Alten, bei denen die Krankheit zum Tod führen kann, schützen. Die sind mittlerweile aber fast alle geimpft. Dann wollten sie die Überlastung des Gesundheitssystems vermeiden. Im Nachhinein haben sich die Alarmmeldungen um die Jahreswende als falsch herausgestellt. Lange Zeit sprachen sie sich gegen einen Impfzwang aus, jetzt kommt der Impfzwang durch die Hintertür.

Und bleibt die Justiz. Hoffentlich werden deutsche Gerichte die Ritter der Merkel-Runde daran erinnern, dass der Gleichbehandlungs-Grundsatz und die Verhältnismäßigkeit fester Bestandteil unseres Rechtsstaates sind. Nachdem der ältere Teil der Bevölkerung weitgehend geimpft ist, ist es verantwortungslos – das gilt auch für die STIKO – Kinder und Jugendliche zu nötigen, sich mit einem Präparat impfen zu lassen, von dem der Hersteller sagt, dass „die langfristigen Wirkungen und die Wirksamkeit derzeit nicht bekannt sind und dass der Impfstoff unerwünschte Wirkungen haben kann, die derzeit nicht bekannt sind“.

Oskar Lafontaine ist aktuell Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke im saarländischen Landtag

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