Dienstmädchenträume

Prager Szene Max Brod war mehr als nur der Herausgeber des Nachlasses von Franz Kafka. Das zeigt eine neue Werkauswahl
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2013

Es scheint zum biografischen Schicksal von Max Brod gehört zu haben, immer ein wenig zu spät zu kommen und nie etwas Besseres als den zweiten Platz zu ergattern. Obwohl er nach seinem im Alter von 22 Jahren vorgelegten Debüt, der 1906 erschienenen Novellensammlung Tod den Toten, bald ein erfolgreicher Autor wurde, erlangte er in den literarischen Avantgardezirkeln Prags, in denen er sich bewegte, mit seinem Werk nie das gleiche Renommee wie seine Freunde Franz Kafka und Franz Werfel.

Obgleich er seit dem Ersten Weltkrieg im Zuge seines Engagements für den von Martin Buber begründeten Kulturzionismus und später für einen politischen Zionismus zu einer bedeutenden Vermittlerfigur im internationalen Kunst- und Kulturbetrieb wurde, brachte ihm das nicht ann