Dieses cremige Gefühl

Pop Lana Del Reys neues Album „Ultraviolence“ ist Edelkitsch. Darf man das gut finden? Und warum galt der Kitsch lange als böse?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2014

Eine betörende Stimme, ein schönes Gesicht, ein wenig Weltschmerz, ein bisschen Herzeleid, unterlegt mit einem dicht gewebten Klangteppich aus Streichern und makellosen Synthie-Sounds. Ein getragener, bisweilen schleppender Beat, Halleffekte, die einer Kathedrale Ehre machen würden, und die Sängerin auf dem Cover und in den Medien posierend in Rollen irgendwo zwischen Retro-Prinzessin und Mädchen von nebenan: Das ist die New Yorker Sängerin Lana Del Rey. Dieser Tage ist ihr zweites Album erschienen.

Auf Ultraviolence (Vertigo Berlin) bleibt Lana Del Rey ihrem Erfolgsrezept weitgehend treu. Als Elizabeth Grant aufgewachsen, enterte die 1986 geborene Musikerin die musikalische Szenerie vor drei Jahren mit den Mitteln viralen Medienmarketings. Ihr Song Video Games