Eine folgenreiche Liaison

Was Recht ist Die Geschichte von Vera Korn und August Eckert, der 1944 wegen Mordes an zwei Jüdinnen hingerichtet wurde
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In der Gedenkstätte Plötzensee werden in einem multimedialen Totenbuch die Opfer des NS-Regimes geehrt, die in Plötzensee hingerichtet wurden. Eingereiht zwischen den Widerstandskämpfern der Roten Kapelle und den Offizieren des 20. Juli blickt uns auf einem Foto auch August Eckert entgegen. Sein Vergehen? Wir lesen: "Raubmord an Juden".

Der Reichsbahngehilfe August Eckert erhält Anfang März 1943 den Auftrag, beim Arbeitsamt für Juden eine Gruppe Frauen abzuholen und zum Reichsbahn-Ausbesserungswerk Grunewald zu begleiten. Sie gehören zu den knapp 5.000 Juden, die noch legal in Berlin leben, weil sie mit einem reichsdeutschen Partner verheiratet sind.

Eine Frau sticht aus der Gruppe heraus. Es scheint, als ginge sie zu einem Tanzvergnügen. Sie hat