Eine peinliche Qual

Birne Helmut Kohl wird wieder gefeiert. Habt ihr die grauenhaften Achtziger alle schon vergessen? Unser Autor dagegen erinnert sich noch gut an diese Zeit
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Im Fortgang der Jahre schaute Helmut Kohl immer sauertöpfischer drein
Im Fortgang der Jahre schaute Helmut Kohl immer sauertöpfischer drein

Illustration: Jan Stöwe für Der Freitag, Foto: Jochen Quast

Meine einzige persönliche Begegnung mit Helmut Kohl fand 1976 statt. Ich war 14 und er 46, und ich war eigens ihm zuliebe mit dem Zug von Meppen nach Lingen gereist, wo er eine Rede im letztlich gegen Helmut Schmidt verlorenen Wahlkampf hielt. Ich wollte mir ein Autogramm holen, und das bekam ich. Kohl manövrierte sich, nachdem er ausgeredet hatte, autogrammeschreibend und -verteilend durch die anbrandenden Massen. Er war schon damals ein Koloss.

Mein Ausflug hatte rein sportliche Gründe. Ich besaß auch Autogramme von Otto Waalkes, Uwe Seeler, Herbert Wehner, Gerd Müller, Walter Scheel, Eberhard Gienger, Willy Brandt und Bruce Low. Für die CDU hatte ich nichts übrig – im Gegenteil. Nach allem, was ich wusste, wurde diese Partei seit ihrer Gründu