Endlich erwachsen

Porträt José Manuel Barroso hat sich als Chef der EU-Kommission von seinen politischen Zieheltern gelöst. Nun setzt seine eigene Agenda und ist auch mal gegen Merkels Sparpolitik
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2013
Endlich erwachsen

Foto: Frederick Florin / AFP / Getty

Ständig rief seine Mutter an, als José Manuel Barroso im Krieg zwischen Russland und Georgien vermitteln wollte. Ob es in Moskau nicht zu gefährlich sei, wollte die alte Dame wissen. Schließlich reichte es dem Filius, und er übergab das Mobiltelefon mal kurz an Frankreichs Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, der neben ihm stand. Der erklärte Barrosos Mutter, dass alles in Ordnung sei. Diese Anekdote soll Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, selbst einmal Journalisten erzählt haben.

Sohn zu sein, macht bei Barroso möglicherweise einen größeren Teil der Biografie aus als bei anderen Politikern. „Brav“ ist wahrscheinlich das richtige Wort für den Eindruck, den er hinterlässt. Bei seinen Auftritten