Englischkenntnisse

DER ZEITUNGSLESER Allianz

»Sie arbeiten in einem internationalen Konzern. Ein gutes Englisch in Wort und Schrift ist deshalb für Sie selbstverständlich« (Allianz). »Ihr Profil: (...) Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift« (Bayerische Immobilien AG). »gute PC-Kenntnisse (...) gute Englischkenntnisse« (Hexal Arzneimittel Ihres Vertrauens)

Das sind Zitate aus dem Anzeigenteil der Süddeutschen Zeitung vom letzten Wochenende, die sich, was die Englischkenntnisse betrifft, beliebig fortsetzen ließen. Mit einem Wort, in besseren Industriestellungen geht ohne Englisch, das kein Schulenglisch sein darf, nichts. Mit Deutsch allein kommt man gerade noch bis zum Bahnhof oder zum Flugplatz. Was dahinter steht, nennt man »Globalisierung«.

Die Schlagzeile der SZ vom 17. 07.: »CDU-Chefin Angela Merkel gibt Fehler zu«, und Stoiber macht den CDU-Politikern in Berlin, Brandenburg und Bremen (die der Steuerreform Schröders und Eichels zugestimmt haben) schwere Vorwürfe wegen »Illoyalität«. Die SZ bringt ein Foto, auf dem Angela Merkel und Edmund Stoiber in herzlicher Eintracht ihre Köpfe aneinander lehnen (in der Berliner CDU-Zentrale), was der Wirklichkeit ihrer politischen Beziehungen nicht entspricht.

Frau Merkel war vorige Woche bei IBM in Stuttgart und hat dort gesagt, damit Frauen in der Wirtschaft höchste Positionen erreichen können, müsse das betreffende Unternehmen in eine »richtig große Krise« kommen. Dazu meint die SZ, wenn das zutreffe, müsse Frau Merkels Position derzeit »ziemlich sicher sein«.

Aber was der CDU/CSU zugestoßen ist, war in Sachen Steuerreform schlicht falsche Politik aus Angst, in die Grube zu fallen, die Schröder gegraben hatte, und eben das ist geschehen. Dass die CDU/CSU eine Niederlage erlitten hat, ist das eine; dass Schröder und seine Berater aus einer schwierigen Startsituation einen gloriosen innenpolitischen Sieg errungen haben - der sie selbst überrascht haben mag - ist das andere, das wichtigere.

»Jetzt habe ich eine Erfahrung mehr« sagte Frau Merkel am vergangenen Montag, ihrem 46. Geburtstag. Ihrem Ansehen scheint diese Erfahrung nicht geschadet zu haben. Wie und wann sich ihre Partei von dieser Erfahrung erholen wird, ist eine offene Frage. Hierzu gehört vor allem, Kohl endgültig zu entmündigen. Das wird seinem »Mädchen« noch immer schwer fallen.

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