Ertrunken vor Marina di Palma

Italien Vor Sizilien und Lampeduas haben nur Migranten, die sich zu schwimmen trauen, die Chance, das Netz der italienisch-libyschen Grenzboote zu überwinden
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Mit verhaltener Wucht rollen die Wogen des Mittelmeers auf die Sandstrände des sizilianischen Ortes Marina di Palma zu. Sie sind in diesem Herbst an manchen Tagen so gewaltig, dass es die Fischer des Ortes vorziehen, im Hafen zu bleiben. Ihre kaum mehr als fünf Meter langen Boote, mit denen sie zu ihren Netzen in Ufernähe fahren, sind für dieses Wetter nicht gedacht.

Eine rauere See ist freilich das Signal für Menschen, die von der nordafrikanischen Küste aufbrechen, um ihren Weg nach Europa zu finden . „Bei schwerer See sind die Aussichten größer, von den Patrouillenbooten nicht bemerkt zu werden“, erzählt Biagio, der das an der Strandpromenade liegende Bistro Why Café betreibt. Es sei doch eine makabre Kalkulation – st