Fallsüchtige Konjunktur

RAINER FISCHBACH Der Überkonsum dort nährt sich vom Unterkonsum hier
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Wenn es nach den üblichen Bekenntnissen ginge, müsste derzeit nichts so hoch im Kurs stehen wie Innovation und Kreativität. Sieht man sich hingegen die aktuellen politischen Debatten an, so sticht die Dominanz altbekannter Formeln hervor. Kaum stauchen die führenden Wirtschaftsinstitute ihre Prognosen nach unten, sind erste Forderungen nach einem Lohn- und Ausgabenstopp zu hören. Weder der Staatshaushalt noch die Unternehmen könnten angesichts einer solchen Lage höhere Belastungen vertragen. In solchen eher reaktiven als deliberierten Politikempfehlungen verbindet sich ein eingeengter Interessenhorizont mit eingeschliffenen Denkschablonen, wie Kanzler Schröder zur Eröffnung der Hannover-Messe erkennen ließ. Dabei gäbe es genug Anlass,